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"Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth" oder die "Holzschuhfabrik Lehmann" | |
Auf Anordnung des Reichsluftfahrtministeriums wurde am 08.08.1935 mit dem Bau der
Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth Regierungsbezirk Minden Luftgau VI Münster begonnen. Der Tarnname lautete "Holzschuhfabrik Lehmann". An der Bauausführung der Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth - kurz MUNA genannt - waren namhafte Firmen beteiligt, wie z.B.
Zur Bewältigung der riesigen Erdmassen waren zwei Dampfbagger im Einsatz. Weiterhin wurde zum Transport von Baumaterialien und Abraum von der Firma Backhaus eine zweigleisige Schmalspurbahn in dem weitverzweigten MUNA-Gelände unterhalten. Am 27.06.1936 wurde mit höheren Offizieren aus Berlin, den Bauarbeitern der beteiligten Baufirmen und einem 40 Mann starken Luftwaffenmusikkorps aus Münster das Richtfest gefeiert. Ab 1939 wurde die erste Abwurfmunition eingelagert. Anfang des Jahres 1945 befanden sich auf dem ca. 680ha großen Gelände der Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth, an ein 28 km langes Straßen- und Wegenetz angeschlossen, folgende Einrichtungen und Gebäude:
"Der am Nachmittag des 02.11.1940 mit 68 Minen-Bomben (je 1000 kg) und 15.000 Flakgranaten (8,8cm) beschickte Stollen Nr. 24 detonierte aus ungeklärter Ursache um 19:02 Uhr des selben Tages. Dabei gab es einen toten Zivilisten und vermutlich zwei Schwerverletzte. Der Erdstoß war so gewaltig, dass er von der Erdbebenwarte Göttingen exakt aufgezeichnet werden konnte." ![]() Zum Ende des Krieges im Jahr 1945 arbeiteten in der MUNA:
Am Freitag dem 30.03.1945 wurden alle Stollen, Bunker und Munitionsfreistapel gemäß eines Sprengbefehls des Luftgau VI in einer Zündfolgezeit von 15 Minuten gesprengt. Während der Sprengungen hatte sich die Zivilbevölkerung der umliegenden Ortschaften in weiter entfernten Dörfern und Steinbrüchen in Sicherheit gebracht. Dirk Nölting Ortsvorsteher Quelle: Aufzeichnungen von Herrn Hans Walter Grundmann |
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Die MUNA heute | |
Bilder von Michael Kreutner Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken |
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Bilder | |
![]() ehemalige Fahrzeughalle | ![]() Heute ein Wohnhaus, früher ein Postenhaus |
![]() ein Postenhaus am Weg | ![]() Eingang zu einem der Bunker |
![]() Der Bunker ist gesprengt und eingestürzt | ![]() Die Farbreste sind Kennzeichnungen aus dem Krieg |
![]() Die Natur holt sich alles zurück | ![]() ehemalige Gleistrasse im Wald |
![]() ehemaliger Bahndamm | ![]() ehemaliger Bahndamm |
![]() ein weiterer Stolleneingang | ![]() einige Bunker sind kaum noch auszumachen |
![]() der Eingang zur heutigen Anlage | ![]() sinnvolle Bombenverwendung: Gewicht einer Schranke |
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